Tragischer, vorläufig letzter Akt in der Affäre um die somalischen Milizen, die mit arabischem Geld von südafrikanischen Söldnern zu Söldnern der ‚Puntland Maritime Police Force‘ ausgebildet werden sollten – angeblich für den Kampf gegen Somalias Piraten. In den weiteren Hauptrollen: ein ehemaliger CIA-Agent und der frühere Blackwater-Chef Erik Prince. Die UN-Monitoring Group on Somalia deckte schon 2011 auf, wie dessen private Sicherheitsfirma Saracene (später umbenannt in Sterling Corporate Services) das UN-Waffenembargo verletzte. Bei den Trainings in Puntland sollen ihr zufolge zudem somalische Rekruten brutal misshandelt und getötet worden sein. Das Geschäft ging trotz der Vorwürfe weiter, bis im April dieses Jahres ein somalischer Rekrut seinen Ausbilder, einen Südafrikaner, erschoss. Ende Juni packte Sterling Corporate Services zusammen – und die New York Times, die über die Affäre schon früh berichtete, hat die Überreste der Unternehmung besichtigt: Gut 500 gut ausgebildete, bewaffnete und seit Monaten unbezahlte Milizen, die in einem Camp mitten in Puntlands Wüste darauf warten, dass jemand ihre Dienste in Anspruch nimmt. Erfahrung zeigt, dass Milizen bei der Wahl ihrer Auftragnehmer nicht besonders wählerisch sind. Ob als Privatarmee für Puntlands umstrittenen Präsidenten Farole oder als Elitetruppe der Shabaab – ein Wiedersehen mit der ‚Puntland Maritime Police Force‘ ist programmiert. Fortsetzung folgt.
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