Die Leipziger Buchmesse ist vorbei – und beide Bücher, Heiliger Krieg- heiliger Profit und Völlig utopisch, sind super aufgenommen worden. Danke allen, die dazu beigetragen haben!
Das zweifellos grandioseste Ambiente, in dem ich jemals lesen durfte, liegt hinter den imposanten Mauern dieses Gebäudes im Zentrum von Leipzig: dem Grassi-Museum – und da im Afrika-Flügel des Völkerkunde-Museums, mit einem ausgestopften Emu am Ende des Gangs. Der perfekte Rahmen also für „Heiliger Krieg- heiliger Profit“, und eine entsprechend inspirierte Diskussion, obwohl schon ein langer Messetag hinter uns allen lag.
Im klassischen Messerahmen, aber dafür prall gefüllt die Afrika-Lesung am nächsten Morgen auf dem Sachbuchforum. Das Interesse war riesig, und während der halben Stunde im Gespräch mit meinem Lektor Patrick Oelze blieben immer mehr Leute an der Leseinsel stehen – vor so einer Menschentraube (mehr als 100 Leute!) ist die Zeit nur so dahingeflogen.
Voll war es auch vor der Bühne des MDR, wo ich mit Carsten Tesch über „Völlig utopisch“ sprechen durfte (live übertragen bei MDR Figaro). Besonders gefallen hat mir sein Kommentar, dass die Weltreporter (unser globales Netzwerk freier Korrespondenten) selbst eine wahrgewordene Utopie sind. Da hat er Recht, und so hatte ich das noch nie gesehen. Aber dass 16 freie Korrespondenten zwischen Neuseeland, Kalifornien und Südafrika sich so sehr von den Utopien anderer begeistern lassen, hat natürlich einen Grund. Auch Deutschlandradio Kultur und die Kulturwelle SR2 haben mit mir über unsere Utopien gesprochen.
Mit Erscheinen der Bücher gab es natürlich auch die ersten Besprechungen und Interviews. Der Freitag hat „Heiliger Krieg, heiliger Profit“ auf der Titelseite seiner Literaturbeilage zur Buchmesse besprochen. „Marc Engelhardt bringt Licht in die dunklen Allianzen auf dem afrikanischen Kontinent“, urteilt Nils Markwardt: „Überaus aufschlussreich“. Das alternative Wirtschaftsmagazin enorm lobt den Mut, anders (und ohne Vorbilder!) zu leben, den die Protagonisten in „Völlig utopisch“ beweisen: „Porträtiert werden Menschen, die eines Tages innegehalten haben, um sich selbst und ihre wirklichen Bedürfnisse wahrzunehmen.“
Von Leipzig bin ich weitergefahren nach Saarbrücken, um am Sonntag in der ältesten Sachbuchsendung des deutschen Hörfunks zu Gast zu sein: bei „Fragen an den Autor“ haben Moderator Jürgen Albers, die telefonisch zugeschalteten Hörer und ich eine volle Stunde lang über Heiliger Krieg, heiliger Profit gesprochen. Die Sendung (mit vielen spannenden Hörerfragen) kann als Podcast hier heruntergeladen werden. Dass SR2 das Buch dann auch noch extra im Buchhandel bewirbt, ist natürlich besonders toll.
Und was war noch? Ein Treffen, über das ich mich sehr, sehr gefreut habe, war das mit Ilija Trojanow, der das brillante Vorwort für „Völlig utopisch“ geschrieben hat. Dazu bald mehr auf diesem Blog und bei voelligutopisch.de.
Ein extrem unterhaltsames Buch hat Wolfram Eilenberger gemeinsam mit jungen Philosophen der „Generation Tatort“ herausgegeben: in „Der Tatort und die Philosophie“ lernt man unter anderem, was Kommissare mit Nietzsche und Til Schweiger mit Siegfried gemeinsam haben – und warum zu Beginn jeder Sendung zur Jagd geblasen wird. „Operation Heimkehr“ greift einen Aspekt auf, mit dem ich bei meinen Recherchen auch immer wieder konfrontiert war: der Tatsache, dass es in Deutschland immer mehr Kriegsveteranen gibt. Sabine Würich hat sie einfühlsam fotografiert, Ulrike Scheffer den Text dazu verfasst. Und schließlich fiel auf der Messe auf, wieviele Self-Publishing-Verlage es inzwischen gibt – die FAZ hat zum Thema „amazon als Verleger“ ein wunderbar snobistisches und ehrliches Interview mit dem Literaturagenten Andrew Wylie gemacht: „Wenn Sie die Wahl haben zwischen amazon und der Pest, wählen Sie die Pest.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.