Den Drohnenopfern Namen geben

Ein abendlicher Drohnenangriff auf ein Auto in der Gegend des Wadi Abida im Jemen ©dronestagram

Nicht umsonst sind Drohnen unter Obamas Regierung zu ‚weapons of choice‘ geworden. Sie sind nicht nur unbemannt, was mögliche Verluste auf amerikanischer Seite minimiert. Drohnen schlagen zudem weitgehend unbemerkt von der Weltöffentlichkeit zu – ein Grund, warum die USA sie in Ländern wie Somalia einsetzen, wo sie offiziell gar nicht involviert sind. Auch Proteste gegen den massiven Einsatz von Drohnen gibt es kaum. Schließlich bekommt niemand mit, wo und mit welcher Macht sie eingesetzt werden. Der Amerikaner James Bridle will die Drohnenangriffe (alleine in diesem Jahr 330 in Afghanistan, wie der Atlantic schreibt, 80 in Somalia, dem Jemen und Pakistan zusammengenommen) jetzt aus der Anonymität holen und Mitgefühl schaffen für die Bewohner von Plätzen, die wir vermutlich niemals bereisen werden. Per Instagram und auf seiner Website gibt Bridle den Orten der Drohneneinsätze mit Luftaufnahmen ein Gesicht und – wo möglich – den Opfern einen Namen. ‚Dronestagram‘ kann auf Instagram abonniert werden. Als Grundlage für seine Aufnahmen dienen Bridle die aktuellen Daten des Bureau of Investigative Journalism.