Demokratie und dauerhaften Frieden kann es auf der Welt nur dann geben, wenn auch Frauen die Möglichkeit haben, die Entwicklungen in Politik und Gesellschaft gleichberechtigt zu beeinflussen: So hat das Nobelpreiskomitee 2011 seine bisher beispiellose Entscheidung begründet, gleich drei Frauen mit dem Friedensnobelpreis auszuzeichnen. Doch wer sind Ellen Johnson-Sirleaf, Leymah Gbowee und Tawakkul Karman?
Sie unterscheidet vieles. So kommen sie aus unterschiedlichen Generationen: Johnson Sirleaf ist 73, Gbowee 39, Karman 32. Sie stammen aus unterschiedlichen Kulturkreisen: Johnson Sirleaf und Gbowee sind gläubige Christen, Karman ist bekennende Muslimin.
Aber die Gemeinsamkeiten überwiegen. Alle drei stammen aus Gesellschaften, in denen Frauen wenig politischen Einfluss haben. Alle drei finden sich auf einmal in Extremsituationen wieder, in denen sie mit überkommenen Traditionen brechen. Alle drei bewegen Frauen, es ihnen gleich zu tun, und schaffen damit eine machtvolle Gegenbewegung zur patriarchalischen Elite – ohne Gewalt anzuwenden. Alle drei werden bedroht, verhaftet, gedemütigt, aber sie lassen sich nicht einschüchtern. Sie sind Heldinnen, alle drei. Und während sie für den Frieden streiten, sorgen und kümmern sie sich auch um ihre Familien. Alle drei, Ellen Johnson Sirleaf, Leymah Gbowee und Tawakkul Karman sind Mütter. In den Autobiografien, die Johnson Sirleaf und Leymah Gbowee geschrieben haben, wird immer wieder deutlich, wie sehr sie hin- und hergerissen sind zwischen dem oft gefährlichen Kampf für ihre Ideale und der Liebe für ihre Angehörigen.